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Partizipatives Verfahren für Anwohnerschaft, Besch?ftigte und Unternehmen

HFT und die Landeshauptstadt Stuttgart legen Mobilit?tskonzept für Bahnhof Vaihingen vor

Im SynergiePark, dem gr??ten Gewerbegebiet Stuttgarts zwischen Vaihingen und M?hringen, bauen einige gro?e Unternehmen ihre Standorte aus. In den n?chsten zehn Jahren sollen rund 20000 Besch?ftigte dazukommen. Die Verkehrsbelastung ist jetzt schon enorm: Wie kann dort die Mobilit?t künftig nachhaltiger geplant werden? Welche Rolle kann hier der Bahnhof Vaihingen als Dreh- und Angelpunkt der Mobilit?t in Zukunft spielen?

Um diesen Fragen nachzugehen, haben Forscherinnen der HFT Stuttgart aus dem Bereich Stadtplanung und St?dtebau gemeinsam mit dem Amt für Stadtplanung und Wohnen Stuttgart ein Mobilit?tskonzept für den Bahnhof Vaihingen erarbeitet.?
Gef?rdert wurde die Konzepterstellung im Projekt SynergieWerkStadt – Zukunftslabor für Mobilit?t und gesellschaftlichen Wandel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Im Kern des Konzepts steht die umfassende Beteiligung der Anwohner*innen, der Besch?ftigten und der Verantwortlichen in den Firmen. ?Alle Beteiligten sollen ihre Ideen, Wünsche und Anregungen in einem partizipativen Verfahren einbringen k?nnen“, betonen die HFT-Professorin Dr. Christina Simon-Philipp, Leiterin des Zentrums für Nachhaltige Stadtentwicklung und ihre Mitarbeiterin Barbara Hefner.

Was wollen Anwohner*innen, Besch?ftigte und Firmen?

2020 fanden aufgrund der Corona-Pandemie erste Workshops mit den Beteiligten digital per Videokonferenz statt. Die Beteiligten sammelten ihre Ideen und dokumentierten sie auf einem Whiteboard. Deutlich wurden die unterschiedlichen Interessen: W?hrend etwa die Anwohner*innen sich mehr Grünfl?chen und Aufenthaltsqualit?t wünschten, war den Verantwortlichen in den Firmen vor allem der ungehinderte Transport von Personen und Gütern im Gewerbegebiet wichtig. Wie k?nnen diese Interessen gut moderiert werden? Wie kann eine Planung entstehen, die viele Menschen abholt?

HFT und die Stadt Stuttgart wollen den Prozess gern gemeinsam begleiten, wenn sie vom BMBF den Zuschlag für Phase 2 bekommen. Rund 50 Bewerbungen gibt es, zirka 15 werden ausgew?hlt werden. Die Entscheidung wird im M?rz erwartet.

Hochschule als Ideen- und Impulsgeberin: Mobilit?t neu denken

?Wir wollen dabei als Hochschule Ideen- und Impulsgeberin sein und die Beteiligten motivieren, sich einzubringen. Was k?nnte an diesem Standort denkbar sein? Dabei schaffen wir m?gliche Zukunftsbilder und M?glichkeitsr?ume“, betonen die Forscherinnen.

?Wir haben einen ganzen Ideen-Pool und innovative Optionen, die wir mit den Akteur*innen vor Ort und der Bürgerschaft besprechen und weiterentwickeln m?chten. Wir m?chten aber betonen, dass der Planungsprozess offen sein soll. Nur so kann dies in ein für den Ort passendes Konzept münden.“

Gerade am Bahnhof Vaihingen ist einiges in Bewegung: Die Bahn plant den Ausbau zum Regionalbahnhof als Verkehrsdrehscheibe – mit verbesserten Umsteigem?glichkeiten auf U- und S-Bahn. Pendler*innen sollen so zum Umstieg auf die Schiene motiviert werden.

Alle Beteiligten sollen ihre Ideen, Wünsche und Anregungen in einem partizipativen Verfahren einbringen k?nnen!

Prof. Dr. Christina Simon-Philipp,
Leiterin des Zentrums für Nachhaltige Stadtentwicklung

Das Potential ist hier relativ gro?. Denn ungef?hr die H?lfte der Pendler*innen des SynergieParks fahren mit dem eigenen Auto zur Arbeit. Die andere H?lfte nutzt den ?ffentlichen Nahverkehr und den Umweltverbund. Dies ergab eine Befragung in Kooperation mit der Wirtschafts- und Industrievereinigung Stuttgart (WIV). Knapp 4500 Pendler*innen aus 70 verschiedenen Firmen haben sich hier beteiligt.

H?ufig liege es an den letzten Kilometern, dass Besch?ftigte ihr eigenes Auto als bessere Alternative erachten, sagen die HFT-Forscherinnen. Viele würden es zwar noch bequem bis zum Bahnhof schaffen, der Weg von dort zum Arbeitsplatz ist oftmals zu weit, um ihn zu Fu? zu gehen.?

Durch den Ausbau des ?ffentlichen Nahverkehrs, von Mitfahrgelegenheiten bzw. einem Angebot von E-Bikes, E-Scooter oder Lastenr?der k?nnten zus?tzliche Anreize geschaffen werden, um auf die Anfahrt mit dem eigenen Auto zu verzichten. Dazu müssten Radparkh?user, Fahrradboxen oder ein Verleih von Trolleys oder Fahrradanh?nger zu Verfügung stehen. Wenn ein solcher Ansatz Erfolg h?tte, dann lie?en sich selbst Gewerbegebiete neu denken.

Mobilit?tslabor als Ort der Lebendigkeit

Zur Diskussion steht auch, ob direkt am Bahnhof Vaihingen ein ?Mobilit?tslabor“ entstehen soll, das hei?t ein innovatives, gemischt genutztes Geb?ude, das Angebote in den Bereichen Mobilit?t, Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie, Forschung, Veranstaltungen und anderes für die unterschiedlichen Akteur*innen vor Ort bieten k?nnte. ?Das Geb?ude soll Zeugnis einer nachhaltigen Baukultur sein und den Prinzipien einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft folgen (cradle-to-cradle)“, betonen die Forscherinnen.

Kontakt

Christina Simon-Philipp
Christina Simon-Philipp christina.simon@hft-stuttgart.de +49 711 8926 2616
Barbara Hefner
Barbara Hefner barbara.hefner@hft-stuttgart.de +49 711 8926 2386
Ver?ffentlichungsdatum: 17. M?rz 2021 Von Susanne Rytina (), Barbara Hefner ()